Das Ende der Dinosaurier by Isaac Asimov

Das Ende der Dinosaurier by Isaac Asimov

Autor:Isaac Asimov [Asimov, Isaac]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 289
veröffentlicht: 2014-03-06T00:00:00+00:00


Dr. Torgesson fühlte sich geehrt. Er schüttelte Hoskins' Hand mit Herzlichkeit und sagte: »Ich lese Ihre Zeitschrift, seit ich in dieses Land gekommen bin, Mr. Hoskins, und in all den Jahren habe ich mich dabei nie gelangweilt. Besonders gut gefallen mir Mr. Tallins Geschichten.«

»Haben Sie das gehört?« fragte Marmie.

»Ich habe es gehört«, erwiderte Hoskins und seufzte. »Professor, Marmie sagt, Sie hätten einen Affen mit Talent.«

»Ja«, sagte Torgesson, »aber das muß natürlich unter uns bleiben. Ich bin noch nicht soweit, daß ich etwas publizieren möchte, und ein vorzeitiges Bekanntwerden dieser Dinge könnte meinem wissenschaftlichen Ruf schaden.«

»Sie können sich auf meine Verschwiegenheit verlassen, Professor.«

»Gut, gut. Bitte setzen Sie sich, meine Herren.« Er schritt vor ihnen auf und ab und rieb sich nachdenklich das Kinn. »Was haben Sie Mr. Hoskins über meine Arbeit gesagt, Marmie?«

»Keinerlei Einzelheiten, Professor.«

»Ich sehe. Nun, Mr. Hoskins, als Herausgeber einer Zeitung, die sich viel mit technologischen Fragen beschäftigt, brauche ich nicht zu fragen, ob Sie etwas von Kybernetik verstehen.«

Hoskins schoß einen Blick durchdringenden Intellekts durch die Brillengläser und sagte: »Ah, ja. Computer – MIT – Norbert Wiener ...« Seine Stimme verlor sich in Gemurmel.

»Ja. Ja.« Torgesson beschleunigte seinen Schritt. »Dann müssen Sie wissen, daß man nach kybernetischen Prinzipien schachspielende Computer konstruiert hat. Die Regeln und das Ziel des Schachspiels werden eingespeichert. Aus jeder gegebenen Konstellation auf dem Schachbrett kann die Maschine dann alle möglichen Züge zusammen mit ihren Konsequenzen durchrechnen und denjenigen wählen, der die höchste Wahrscheinlichkeit bietet, das Spiel zu gewinnen. Der Computer kann sogar programmiert werden, das Temperament seines Schachpartners in Betracht zu ziehen.«

»Ah, ja«, sagte Hoskins und strich sich über das Kinn.

»Nun stellen Sie sich eine ähnliche Situation vor, in der ein Computer Teile einer literarischen Arbeit erhält, um sie aus seinem vollständigen Wortschatz zum Nutzen des literarischen Wertes zu ergänzen. Natürlich müßte ein solcher Computer wesentlich komplizierter angelegt sein als ein Schachspieler, und seine Speicherkapazität müßte ein Mehrfaches betragen.«

Hoskins regte sich unruhig. »Marmie erwähnte mir gegenüber einen Affen, Professor ...«

»Darauf komme ich gleich zu sprechen«, sagte Torgesson. »Selbstverständlich kann im Grunde keine gebaute Maschine hinlänglich vielseitig sein. Aber das menschliche Gehirn ist eine andere Sache. Das menschliche Gehirn ist selbst ein Computer von höchster Leistung. Selbstverständlich könnte ich für meinen Zweck kein menschliches Gehirn verwenden; die Gesetze unseres Landes gestatten es nicht. Aber selbst das Gehirn eines Affen kann mehr leisten als jede von Menschen konstruierte Maschine. Warten Sie. Ich werde den kleinen Rollo holen.«

Er verließ den Raum. Hoskins wartete einen Augenblick, dann warf er Marmie einen vorsichtigen Blick zu. Er sagte mit halblauter Stimme: »Junge, Junge!«

»Was ist los?« fragte Marmie.

»Was los ist? Der Mann ist nicht echt. Sagen Sie mir, Marmie, wo haben Sie diesen Schwindler aufgegabelt?«

Marmie war entrüstet. »Schwindler? Dies ist das Büro von Professor Torgesson in der Columbia-Universität. Ich hoffe, Sie haben die Gebäude erkannt. Sie müssen die Statue der Alma Mater in der 116. Straße gesehen haben. Ich zeigte Ihnen Eisenhowers Büro.«

»Gewiß, aber ...«

»Ja, und dies ist Torgessons Büro! Sehen Sie sich den Staub an.« Er blies auf ein Buch und wirbelte eine Wolke auf.



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